Heilbronner Stimme, 28.07.2015
Herzstück des Zukunftsparks Wohlgelegen
Eröffnung des 64 Meter hohen Turms im Wissenschafts- und Technologiezentrum
Eingebettet in ein hochwertiges städtebauliches und landschaftsplanerisches Umfeld bietet der Zukunftspark Wohlgelegen in Heilbronn seit 2009 Wachstumsunternehmen aus Hightech-Branchen einen idealen Standort. Das Herzstück des Zukunftsparks ist das Wissenschafts- und Technologiezentrum (WTZ), das aus drei Gebäuden besteht, von denen zwei bezogen sind. Der 16-geschossige WTZ-Turm, 37 Millionen Euro teuer, ist das architektonische Highlight dieses Ensembles. Am Donnerstag wird der 64 Meter hohe Bau eingeweiht. Treibende Kraft des Projekts war Heilbronns Oberbürgermeister a. D. Helmut Himmelsbach.
Silberstatus
Das markante Hochhaus mit seinen elliptischen Elementen ist dreigeteilt: Prägend sind die neun Geschosse für Büronutzung. Auf drei Geschossen befinden sich Tagungszentren mit zwölf Konferenzräumen, ausgestattet mit modernster Technik. „Wir haben das umgesetzt, was die Harmonie nicht bietet – kleine Konferenzräume”. erklärt Robert an der Brügge, Geschäftsführer der WTZ Heilbronn GmbH. Sie steht hinter dem Vorzeigeprojekt. Die dritte Säule ist die Gastronomie mit den Lokalen Kult (140 Plätze) im Erdgeschoss und Magnifico da Umberto (36 Plätze) im 12. Obergeschoss. Ein Hingucker ist die Fassade des WTZ-Turms: Sie besteht aus einer Aluminium-, Glattblech- und einer Glasfassade. Die Fenster sind aus Spezialglas gefertigt. In den Zwischenräumen sind hauchdünne perforierte Edelstahlfolien eingearbeitet, die 70 Prozent des Sonnenlichts abhalten. Die Kühlung erfolgt durch Kältekompressionsanlagen auf dem Dach, geheizt wird mit Solarenergie und Pellets. Errichtet wurde das Gebäude aus Recyclingbeton, für die Mitarbeiter der Baufirmen galt auf der Baustelle aufgrund strenger Emissionswerte in den Räumen Rauchverbot.
„Ohne die Fördermittel der Europäischen Union hätten wir den WTZ-Turm nicht gebaut.” Robert an der Brügge
Folgerichtig erhielt der Turm den Silberstatus von der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen. „Goldstatus wäre unbezahlbar gewesen”, sagt an der Brügge, der dennoch einräumt, dass „im Turm alles verbaut wurde, was neu, teuer und innovativ ist”.
Förderung
Gefördert wurde das Wissenschafts- und Technologiezentrum (WTZ) Heilbronn mit seinen drei Gebäuden mit einmal 250 Vollzeit-Arbeitsplätzen von der Europäischen Union über den Fonds für regionale Entwicklung. Das Besondere dieser Förderung ist, dass es sich um eine sogenannte Abmangel-Förderung handelt. Die eigens gegründete WTZ Heilbronn GmbH darf 15 Jahre lang keine Gewinne erwirtschaften und muss über diesen Zeitraum an kleine und mittlere Technologiefirmen vermieten. Gewährt wird diese Art von Förderung für Vorhaben, die sonst nicht unterstützt würden. „Ohne die Fördermittel der EU hätten wir den WTZ-Turm nicht gebaut”, erklärt Robert an der Brügge. Mit einer Ko-Finanzierung beteiligte sich das Land am Technologiezentrum. Ebenfalls am kommenden Donnerstag eröffnet Gastronom Umberto Scuccia im WTZ-Turm das Lokal Kult. Das Nobelrestaurant Magnifico mit Blick über die Dächer von Heilbronn wird voraussichtlich ab September/ Oktober Gäste bewirten.