Heilbronner Stimme, 15.01.1999
Keimzelle für junge, innovative Unternehmen
Innovationsfabrik Heilbronn nach eineinhalb Jahren Bauzeit eingeweiht – Platz für 50 Jungunternehmer auf 4000 Quadratmetern
Die Botschaft für Heilbronn kam aus Hannover: Auf dem Stand der Industrie- und Handelskammer Heilbronn bei der Hannover Messe verkündete der baden-württembergische Wirtschaftsminister Dr. Walter Döring, daß Heilbronn ein Software-Zentrum erhält. Das neue Software-Zentrum soll zusammen mit dem Technologie- und Gründerzentrum Heilbronn unter dem Dach der im Aufbau befindlichen „Innovationsfabrik Heilbronn“ verwirklicht werden, die derzeit im ehemaligen sanierten Produktionsgebäude der Firma Weipert errichtet wird.
Im neuen Software-Zentrum, das vom Land drei Jahre lang mit 850 000 Mark gefördert wird, sollen sich neu zu gründende Softwarefirmen ansiedeln. Innerhalb von fünf Jahren, so die Hoffnung Dörings, sollen „60 echte und neue Arbeitsplätze“ im Software-Zentrum entstehen. IHK-Präsident Günter Steffen forderte den baden-württembergischen Wirtschaftsminister auf, die Standortnachteile im Lande – vor allem im Hinblick auf die hohen Steuersätze – zu beseitigen. Steffen war erst am frühen Morgen aus den USA zurückgekehrt. Dort hatte er mit einer amerikanischen Investorengruppe verhandelt. Denn er will mit seiner Software-Firma weltweit agieren. Die Amerikaner waren angetan, schlugen dem Unternehmer Steffen jedoch vor, seine Unternehmen nach England oder Holland zu verlegen. Schließlich seien dort die Steuersätze günstiger. Walter Döring, der Wirtschaftsminister, hörte diese Botschaft mit gelassener Ruhe. Täglich werde ihm diese Klage vorgetragen. Er und sein „Verein“, die FDP, kämpfen schließlich für niedrige Steuersätze in Deutschland – vor allem im Hinblick auf die Bundestagswahl. Damit das Land auch bei den Steuersätzen weltweit wettbewerbsfähig wird.
In Hannover sind Einkäufer und Firmenvertreter aus allen Kontinenten auf der Messe vertreten. Ihnen präsentieren sich auf der weltweit größten Industriemesse etwa 7300 Unternehmen aus 79 Nationen mit ihren Produkten und Dienstleistungen. Mit rund 80 Firmen 1st auch die Wirtschaftsregion Heilbronn stark vertreten. 15 Betriebe nutzen in diesem Jahr den Gemeinschaftsstand der Industrie- und Handelskammer für ihren Messeauftritt. Wie bisher stellt die Industrie- und Handelskammer sowie ihre Partner aus der Stadt Heilbronn und den Vier Landkreisen der Region, der Handwerkskammer Heilbronn und dem Regionalverband Franken die Wirtschaftsregion Heilbronn mit Broschüren und Aktionen als günstigen Wirtschaftsstandort in Süddeutschland dar. Bereits zum 18. Mal ist die IHK Heilbronn mit einem Gemeinschaftsstand in Hannover vertreten.
Unter der Regie von JHK-Geschäftsführer Dr. Helmut Kessler konnte in den zurückliegenden sechs Jahren der IHK-Gemeinschaftsstand in seiner Fläche von 170 auf 450 Quadratmeter ausgedehnt werden, die Zahl der Mitaussteller stieg von acht auf 16 an. Mit diesem Stand in Halle 2 gehört die IHK Heilbronn erneut zu den 100 größten Ausstellern. Die IHK Heilbronn ist zudem die einzige Kammer aus Baden-Württemberg, die mit einem Gemeinschaftsstand in Hannover vertreten ist. Der Sprecher der Mitaussteller, Rüdiger Grimm, lobte die „ausgezeichnete Logistik“ auf dem IHK-Gemeinschaftsstand. Von der Hannover Messe erwartet Grimm „keine Aufträge, sondern viele Kontakte, gutes Akquirieren, da hier in Hannover 5000 potentielle Kunden aus aller Welt zusammenkommen.